Flysurfer Sonic FR Testbericht
Hallo miteinander,
im Folgenden ein erster Eindruck vom Serien Flysurfer Sonic FR in 11 mit ein paar ersten Vergleichen zum Chrono.
Wir werden den Bericht speziell was die Fahreigenschaften betrifft wohl in 1-2 Monaten updaten,
wenn wir einen langfristigen Vergleich haben.
Bisher getestet…
Ich bin den Serien Sonic in 11,4(?) 5 Tage in Folge an 4 bayerischen Seen bei extra konstanten bis maximal bockigem Wind gefahren. So wie Mischa von kitejunkie.com 4 Tage seinen 18er. Und davor zusammen ein paar Mal einen Proto in 15qm.
Infos zu den Fahrern im vorangegangenen Bericht „Speed4 vs. Chrono“:
Setup und Trimm
Der Schirm kommt offenbar standardmäßig in einem auf Stabilität und Höhelaufen optimierten Mixer Trimm von B = ca. -1,5cm und C = ca. -3 cm. Ich habe damit etwas rum gespielt und bin ihn am Ende die meiste Zeit gerade gefahren, werde aber ggf. langfristig mit B= -0,5 cm C= -0,1 cm fahren. Ich habe Armin schon gebeten, noch zu schreiben was seine Empfehlungen für Leichtwind, Höhelaufen, etc. sind. Weiter sind wir beide Kites mit 27 m normaler Flugleine gefahren, was ich auch empfehlen würde, wobei ich mit meinen 62kg langfristig wohl auf dünnere wechseln werde. Hier hat ein Tausch an meinem Chrono von DC300/200 mit 1,8/1,6 mm auf DCP200/DC160 mit ca.1,6/1,1 mm speziell aufgrund der langen Leinen von 24-30 m und dem geringeren Windwiderstand an den Steuerleinen zu einem sehr deutlich direkteren Barfeeling und wahrscheinlich auch besserer Sprungperformance geführt. Werde für die FS Kites jetzt warten bis die neuen Liros DC Leinenl ieferbar sind.
Konstruktion und Schirmpflege
Abweichende Konstruktion zum Speed 3 Deluxe ist natürlich die deutlich höhere Streckung, höhere Zellanzahl und das dünnere Profil. Wobei letzteres im Vergleich zum Chrono immer noch etwas mehr Balloning zeigt. Die Stammleinen sind wie beim Speed 2 wieder ohne Mantel, wenn auch ein dünneres Material allerdings auch längst nicht so dünn wie beim Chrono. Ansonsten hat der Sonic wie der Chrono keine Jetflaps aber dafür Fishing-Lines, wie auch die alten kleinen Speed 4 deluxe. Beides für reine Hochleister sicher konsequent. Aufgrund der Konstruktionsdetails (Fishing-Lines, Deluxe-Tuch, Stammleinen ohne Mantel, trimmsensibler Hochleister) kann ich nur jedem der lange Freude an seinem Sonic haben will empfehlen, die Kiste mit möglichst wenig Stress fürs Material zu packen und zu transportieren: Stammleinen bis 1,5 m ans Tip auf die Bar aufwickeln, Tuch möglichst wenig knicken, usw.
Etwas schade ist an dieser Stelle, dass alle Bags für ein Packen mit nur einmal in der Mitte knicken, der
aufgerollten Wurst, etwas zu kurz sind. Ich hoffe, dass FS hier nochmal Nacharbeitet und jeweils das
nächst größere Bag mit den Kites ausliefert.
Erster Eindruck – Zweiter Eindruck
Die ersten 3 Tage bin ich den Kite einmal bei sehr leichtem konstantem und zweimal sehrwechselhaft und bockig Bedingungen gefahren mit Hydrofoil und kleinem Twintip. Danach hatte ich
mich eigentlich schon fast gegen den Kite entschieden, da er mir fürs Binnenland zu stressig erschien und
am Foil auch nicht früher los geht wie mein 10er Speed 4 Lotus. Sobald ich beide Schirme mit etwas
aktiver Unterstützung am Himmel halten kann reicht es fürs Foil.
Die Entscheidung für den 11er kam mit einem einzigen Schlag über den Teich am 4ten Tag. Für die
Strecke direkt Upwind von knapp 2 km hätte ich früher mit TwinTip und Chrono ein knappes Dutzend
Schläge und ½ h gebraucht. Mit dem neue Material nur 6 Minuten . Natürlich hat daran das Foil
den meisten Anteil, aber auch der Sonic läuft deutlich mehr Höhe am Foil als der Speed 4 und
wahrscheinlich auch wie der 12er Chrono auch wenn hier ein 1:1 Vergleich aussteht. Aber auch beim
Oldschoolen macht der Sonic sehr viel Spass, wenn auch die Toleranz gegenüber Unterspringen und
ähnlichem im verwendeten Setup gefühlt etwas geringer ist als beim Chrono, den ich aber primär in
15 m kenne.
Springen oder besser „Katapultieren“
Obwohl ich bisher am TwinTip wohl noch keine 20 knt gesehen habe, war beim Springen der erste
Eindruck, dass der Schirm trotz 27 m Leine deutlich brachialer anreißt als alles was ich bisher in der
Hand hatte. Bei den ersten Boardoffs hat es mir mehrmals das Brett aus der Hand gezogen, bis ich
mich an die höhere Sprungdynamik gewöhnt hatte. Eigentlich nicht zu erwähnen, aber unhooked für
Railey ist wohl eher nicht sein Ding, da macht der Chrono ggf. noch ein bisschen bessere Figur, kann
hier aber auch an der Größe 11er zu 15er liegen. Und auch über Kiteloops muss man bei einem 11er
mit 9 m Spannweite nicht sprechen, braucht man aber auch nicht: Einfach die Kiste gerade durchs
Windfenster jagen, Bar anziehen und man wird ordentlicher katapultiert als bei den meisten Loops.
Klapper und Verhänger
Der Sonic will hell wach geflogen werden, die Tendenz übers S-Schlagprofil verlorene
Leinenspannung wieder herzustellen ist da, aber gefühlt geringer als beim Chrono, der im absoluten
Lowend allerdings auch sehr anstrengend werden kann. Wenn der Sonic anfängt mit einem Ohr nach
innen zu fliegen braucht es sofort einen tiefen aber wohl dosierten Griff in die Steuerleine um ihn
abzufangen aber nicht abzuwürgen. Wer lieber entspannt passiv unterm Schirm hängt und die
Konzentration fürs Brett braucht, sollte daher lieber beim Speed 4 Lotus bleiben, der in 10 m in meinen
Augen auch ein sehr lustiger und gelungener Schirm ist. Auch mit meinem Speed 4 in 12 m war ich
glücklich, aber für meine 62 kg am Foil zu schnell zu groß war.
Auf der anderen Seite neigt der Sonic am Himmel weniger zu problematischen Verhängern als der
Chrono. Letzterer neigt dazu nach innen geflogene Ohren sehr dauerhaft in die Waage zu hängen, die
man dann nur mit sehr viel Mühe und Druck wieder ausgehängt bekommt, was bei wenig Wind bei
mir kürzlich am Foil schon zu einer unvermeidlichen Wasserung geführt hat. Der Sonic fliegt dagegen
harmonischer mit dem Tip nach innen und hängt es wie beim Ohrenanlegen am Gleitschirm sauber
nach hinten an den Leinen vorbei. Damit hat er dann zwar eine reduzierte, aber immer noch passable
Gleitzahl, wahrscheinlich besser als viele Tubes ;-) und natürlich weniger Fläche und Druck. Als ich so
ein Ohr bei besonders böigen Bedingungen an Land hatte, habe ich es bewusst drin gelassen, da der
Kite wie ein Gleitschirm damit schön stabilisiert und mit weniger und konstanterem Zug im Bock
gehangen ist. Ich muss nur noch lernen die Stellung, ohne verlängerte äußere A-Leinen, absichtlich zu
provozieren, auflösen kann man ein solches Ohr jederzeit ohne viel Druck.
Der Vollständigkeit sei allerdings noch erwähnt, dass der Sonic mich heute etwa 60 m hinter her
geschleift hat, mit eben genau zwei solchen Ohren, die ich nur schwer raus bekommen habe. Das
Ganze ist allerdings direkt nach dem Erststart am WFR mit ggf. zu wenig Luft im Schirm passiert und
in Kombination mit einer kleinen Schlaufe in einer äußeren B, ausgelöst durch einen kleinen Ast.
Relaunch und Erststart
Erststart war bisher abgesehen von der vorherigen Geschichte problemlos. Bin es eigentlich nicht
mehr gewöhnt Leinen zu checken, aber eventuell ist der Sonic hier ein bisschen anfälliger. In jedem
Fall verhält er sich beim Erststart unproblematischer als der Chrono, siehe hierzu letzter Bericht.
Ich habe den Sonic bisher noch in jeder der 5 Sessions wegen Steuerfehlern 1 bis 5 mal ins Wasser
bekommen. Zum Vergleich, mein 15er Chrono hat zum Teil über Monate kein Wasser gesehen, was
auch besser für ihn ist. Der Chrono startet, sauber auf die Nase gelegt, zwar auch absolut problemlos,
sollte aber mal ein Bonbon oder ein tief verhängtes Ohr dazu kommen kann es sehr schwierig bis
aussichtslos werden, zumal er auch kaum Wasser freilenzen kann. Hier zeigt sich die längere
Erfahrung von FS mit Wasser-Matten. Der Sonic neigt bei einem Absturz ggf. sogar zu stärkerer
Bonbon-Bildung, aber ich habe schon mehrere ziemlich unmögliche Stellungen ausgetütet
bekommen, die ich beim Chrono aus der Erfahrung gar nicht erst angefasst hätte. Dazu sei aber
gesagt, dass hierfür sehr viel Erfahrung und Feingefühl notwendig sein kann. Wer einen Schirm will
den man kaum versenkt bekommt und der auch bei wenig Wind immer wieder zum Fliegen kommt
sollte wie ich bei schwierigen Bedingungen lieber einen Lotus nehmen.
Für ein Fazit noch zu früh
Nur so viel, da die meisten Eindrücke bisher am Foil (Zeeko-Freerideflügel) entstanden. Dass man bei
4 knt fahren kann beeindruckt nach 5 Monaten Foil nicht mehr, aber wie weit sich der fahrbare
Winkel mit dem Sonic nochmal vergrößert hat beeindruckt nachhaltig. Windrichtungen spielen seit
einer Woche für mich keine Rolle mehr, alle Kurse sind erlaubt, ich fahr wohin ich will. :-P
Abbildung 4: Achtet auf dieses Zeichen, wir sehen uns in Luv ;-)